Interessanter Leserbrief

Lesenswert: „Hermann-Josef Campo aus Aachen befasst sich mit der Rubrik „Zur Person: Kritik und Empörung aus Kiew“ über Bundespräsident Frank-Walter Steinmeiers Äußerungen zu Nord Stream 2:

Warum halten Politiker aller Parteien krampfhaft an der Fertigstellung der Gaspipeline Nord Stream 2 fest, obwohl sie wissen, 1. dass sie die deutsche Energieversorgung in die Hände eines skrupellosen Diktators legen, 2. dass Deutschland zukünftig bei politischen Entscheidungen erpressbar wird, 3. dass das russische Gas den deutschen Klimazielen widerspricht, 4. dass Wladimir Putin mit dem Geld aus diesem Gasdeal weiter blutige Aggressionen finanzieren und durchführen kann? Warum täuscht die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern Manuela Schwesig die Öffentlichkeit, indem sie mit russischem Geld eine Stiftung gründet, die angeblich dem Klima- und Landschaftsschutz dienen soll, in Wahrheit aber den Weiterbau der russischen Gaspipeline und den Einfluss Russlands auf unsere Energieversorgung sichern soll?

Nun begründet Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Bau dieser Pipeline mit dem Tod von 20 Millionen Sowjetbürgern während des Zweiten Weltkriegs. Ist die umstrittene Pipeline als nachträgliche Reparationsleistung zu verstehen? Herr Steinmeier unterstützt damit die von Putin betriebene Geschichtsfälschung, die Russland in der Opferrolle darstellt und den Hitler-Stalin-Pakt verschweigt. Die ehemalige Sowjetunion ist nicht mit Russland gleichzusetzen. Moskau war auch Täter! Was ist mit den Millionen Ukrainern und Polen, die auf Befehl Stalins ermordet wurden? Beide Staaten lehnen den Bau dieser Pipeline entschieden ab. Mit der Nutzung von Nord Stream 2 will Moskau weiteren finanziellen und politischen Druck auf beide Länder ausüben. Statt Deutschland mit zweifelhaften Begründungen in eine Büßerrolle zu drängen, sollte Herr Steinmeier besser die üble Konnektion seines Parteifreundes Gerhard Schröder als Laufbursche und Propagandist Putins anprangern.“ (Quelle: AZ vom 11.03.2021)

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